Bild "Meditation: Der zärtliche Eingeborene - Januar 1935, N. 45" (1935) (Unikat)
Bild "Meditation: Der zärtliche Eingeborene - Januar 1935, N. 45" (1935) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | datiert | bezeichnet | Öl auf Leinwand auf Karton | gerahmt | Format 42,5 x 37 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Meditation: Der zärtliche Eingeborene - Januar 1935, N. 45" (1935) (Unikat)
1921 ließ sich Alexej von Jawlensky in Wiesbaden nieder. Damals entstanden die ersten seiner zahlreichen abstrakten Köpfe - auch "Heiligenköpfe" genannt. Bei dem exklusiven Gemälde "Meditation: Der zärtliche Eingeborene" von 1935 handelt es sich um eines dieser unverkennbaren abstrakten Porträts, für die Alexej von Jawlensky so bekannt geworden ist.
Öl auf Leinwand auf Karton aufgezogen, 1935. Unten rechts datiert (19)35, rückseitig handschriftlich datiert und bezeichnet "A. Jawlensky I. 1935 N 45" sowie Etikett mit Betitelung und zusätzlichem Ausstellungsetikett. Literatur: Catalogue Raisonné Alexej von Jawlensky, hrsg vom Jawlensky Archiv, München 1993, Band 3, Nummer 24161. Motivgröße/Blattformat 17,8 x 13,5 cm. Format im Rahmen 42,5 x 37 cm wie Abbildung.
Über Alexej von Jawlensky
1864-1941, deutsch-russischer Maler
Erst 1889 beginnt der ehemalige Offizier der zaristischen Armee mit seiner künstlerischen Ausbildung. 1896 zog er nach München um dort eine private Kunstschule zu besuchen. In München lernte er Wassily Kandinsky kennen. In Murnau arbeitete Jawlensky das erste Mal mit Kandinsky und Gabriele Münter zusammen. Die Idee zur Gründung der "Neuen Künstlervereinigung München" entstand zu dieser Zeit. Zudem gehörte Jawlensky der Bewegung des Blauen Reiters an. Er gründete später mit Klee, Kandinsky und Feininger die Gruppe "Die Blauen Vier".
Der Künstler wird 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges als russischer Staatsbürger aus Deutschland ausgewiesen und lässt sich zunächst in der Schweiz und darauf hin in Wiesbaden nieder. In dieser Zeit entstanden seine abstrakten Köpfe. 1941 stirbt Jawlensky an einer schweren Krankheit.
"Meine Kunst ist Meditation oder Gebet in Farben" hat Jawlensky einmal formuliert, und in der Tat ist sein Werk von großer Religiösität geprägt. Das gilt insbesondere für die Werkreihen der Heilandsgesichte und der abstrakten Köpfe, die Jawlensky in seinen Lebenserinnerungen als "Heiligenköpfe" zusammenfasst. Der Einfluss der orthodoxen Ikonenschreiberei ist unübersehbar, und als moderne Fassung der Ikone wurden sie schon von zeitgenössischen Künstlerkollegen verstanden. Das menschliche Antlitz in vielerlei Variation - zumeist in starker, ja leuchtender Farbgebung - war schon zuvor ein Schwerpunkt seiner Arbeit gewesen. Mit den Heiligenköpfen wird er farblich zurückhaltender und reduziert das Sujet des Porträts auf das Gesicht selbst. Sie wirken entindividualisiert, ohne dabei an Ausdrucksstärke zu verlieren und führen in fortschreitender Abstraktion zu einer ikonenhaften Form, die in der Reihung wie eine Suche nach einem nicht erreichbaren göttlichen Urbild wirken.
Durch den Fauvismus beeinflusst, malte Alexej von Jawlensky mit leuchtenden Farben, heftigen Pinselduktus und dunklen Umrisslinien. Seine Werke zählen zu den meistgesuchten Werken der klassischen Moderne und sind in den großen Museen der Welt zu finden.
Bezeichnung für die von der gegenständlichen Darstellung losgelöste Malerei und Plastik, die sich ab etwa 1910 in immer neuen Stilvariationen über die ganze westliche und Teile der östlichen Welt verbreitete. Als Begründer der abstrakten Kunst gilt der 1866 geborene russische Maler Wassily Kandinsky. Weitere bedeutende Künstler der abstrakten Kunst sind K.S. Malewitsch, Piet Mondrian u.a.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.