Bild "Katze" (2009)

Ebenso verhält es sich bei seinen Arbeiten, die von Kritikern auch schon mal als Arbeitsverweigerung bezeichnet wurden. Doch was Butzer so souverän macht: Er kalkuliert die Verwirrung und auch die Ablehnung des Publikums ein, alles ist Teil seines künstlerischen (und auch ökonomischen) Konzeptes. Denn Butzer weiß, was der Kunstmarkt will und nutzt all dessen Gesetzmäßigkeiten zu seinem Vorteil.

Dazu gehört auch, dass Butzer bei der Organisation seiner Arbeit nichts dem Zufall überlässt. Guido Baudach, sein Berliner Galerist, erklärt es so: "André arbeitet mit allen Galerien direkt zusammen, zu seinen Bedingungen. Er ist selbst Chef und alleiniger Mitarbeiter einer eigenen Firma unter der Bezeichnung Friedenssiemense. Alles möchte er selber unter Kontrolle behalten, was ein Teil seiner Arbeit ist. Auch das Werkarchiv führt er selbst, was sonst Aufgabe des Galeristen ist. Als Galerist hat man nur die Wahl, unter Butzers Bedingungen mitzumachen oder es ganz sein zu lassen."

Dass jetzt die Kunstszene nach seiner Pfeife tanzt, ist vielleicht auch ein wenig späte Genugtuung für Butzer: Er hatte an der Hamburger Kunsthochschule ein Studium begonnen, wurde aber nach nur zwei Semestern exmatrikuliert.

André Butzer, geboren 1973 in Stuttgart, lebt und arbeitet auf einem ehemaligen Gelände einer Flugzeugfabrik in Berlin-Rangsdorf.