Sigmar Polke
1941-2010
Sigmar Polke, geboren in Oels/Schlesien, gilt als einer der bedeutendsten Maler
der Gegenwart. Internationale Ausstellungen und Retrospektiven in San Francisco,
New York, Bonn und Berlin sowie bedeutende Auszeichnungen wie der Goldene Löwe
der 42. Biennale von Venedig rühmen sein Werk.
Gemeinsam mit Gerhard Richter proklamierte er in der Zeit an der Düsseldorfer
Kunstakademie 1963 den "Kapitalistischen Realismus". Sie entwickelten
eine spezifisch deutsche Version der amerikanischen Pop Art, mit der sie den
Muff der Adenauer-Jahre aufs Korn nahmen.
Statt Brillo-Boxen adaptierte Polke Motive aus der Bäckerblume, statt mit
Siebdruckverfahren zu arbeiten, malte er seine Rasterbilder Punkt für Punkt
mit der Hand. Von Beginn an spielten Stil- und Motivzitate für ihn eine
wichtige Rolle. Er verarbeitete Medienbilder, Illustrationen, Comics.
Mit Witz und Ironie kommentierte Sigmar Polke in seinen Arbeiten die bürgerlichen
und politischen Erscheinungsbilder der Wohlstandsgesellschaft. Kulturstaatsminister
Bernd Neumann würdigte Sigmar Polke: "Er war ein kritischer, ironischer
und auch selbstironischer Beobachter der Nachkriegsgeschichte und ihr künstlerischer
Kommentator."