1891-1969
Otto Dix, 1891 in Gera geboren, studierte an der Kunstgewerbeschule in Dresden
und diente als Freiwilliger im 1. Weltkrieg. Während dieser Zeit entstanden
Gouachen und Zeichnungen, die das Kriegsgeschehen thematisierten. Mit der Rückkehr
aus dem Krieg studierte er ein weiteres Mal.
Nach künstlerischen Ausflügen in den Expressionismus, Futurismus und
Dadaismus fand Dix seinen eigenen Stil in einem überzogenen Realismus,
mit dem er der Gesellschaft den Spiegel vorhielt. Als einer der Hauptprotagonisten
der Neuen Sachlichkeit wurde Dix zu einem der bekanntesten deutschen Künstler
und einem der Chronisten seiner Zeit. Weltberühmt ist ein "Großstadt-Triptychon"
(1927/28), mit dem Dix einen Klassiker der Neuen Sachlichkeit schuf.
1933 verlor Dix, aufgrund der Diffamierung durch die Nationalsozialisten, seine
Professur an der Kunstakademie in Dresden, woraufhin es ihn in den Süden
Deutschlands zog, wo überwiegend Landschaftsdarstellungen entstanden.
In seinem späten Werk nach 1945 kehrt Dix zurück zur expressionistischen
Ausdrucksweise seiner Anfangsjahre und wendet sich von der Lasurmalerei hin
zur Alla-Prima-Malerei und den Lithografien.
In seinem grafischen Spätwerk lassen sich Tierbildnisse mit experimenteller
Linienführung und Farbgebung finden, die eine Reihe von technisch unterschiedlichen,
expressiven Werken mit demselben Motiv zeigen - Katze und Hahn. Ab 1949 beginnt
er den Hahn als eines seiner Sujets zu entdecken, welches in den Folgejahren
immer wieder in seinen Werken auftaucht, wie in den Bleistiftzeichnungen auf
Aquarellbütten "Bodensee, Landschaft mit Hahn" von 1954 und "Hahn
vor Sonnenaufgang" von 1950-1955 sowie "Petrus und der Hahn",
eine Farblithografie von 1958.
Sein ambivalenter wie engagierter Realismus hat bis heute nicht an Brisanz verloren.
"Ich bin bemüht, in meinen Bildern zur Sinngebung unserer Zeit zu
gelangen, denn ich glaube, ein Bild muss vor allem einen Inhalt, ein Thema ansprechen.
Malen ist ein Versuch, Ordnung zu schaffen, Kunst ist für mich Bannung."
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Sammelbegriff für die Maler und Bildhauer des 20. Jahrhunderts, deren Arbeiten heute zu den anerkannten Werken unserer Zeit gehören, wie Pablo Picasso, Salvador Dalí, Joan Miró, Marc Chagall etc.
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Darstellung von typischen Szenen aus dem täglichen Leben in der Malerei, wobei zwischen bäuerlichem, bürgerlichem und höfischem Genre unterschieden werden kann.
Einen Höhepunkt und starke Verbreitung fand die Gattung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert trat, besonders in Frankreich, die höfisch-galante Malerei in den Vordergrund, während in Deutschland der bürgerliche Charakter ausgeprägt wurde.
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Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.
Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.
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Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.
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