Augenblicke in der Großstadt: Eine junge Frau überquert die regennasse
Straße, ein Marktschirm erstrahlt im Sonnenlicht - Augenblicke, eben noch
wirklich, schon vergangen. Edward B. Gordon (*1966) kann sie in Bildern festhalten,
gibt ihnen in groben Pinselstrichen und satten Farben ihre Lebendigkeit zurück.
2006 beginnt er, jeden Tag ein Bild zu malen, 15 mal 15 Zentimeter, stellt es
ins Internet und baut aus dem Nichts eine internationale Sammlerschaft auf.
In dieser täglichen Arbeit und Disziplin entwickelt er seine Malerei. "Seitdem
ich damit angefangen habe, jeden Tag ein Bild zu malen, sind mir viele Dinge
bewusster geworden, beispielsweise das Wetter und die Jahreszeiten, insbesondere
ihr leiser und manchmal dramatischer Wechsel, die Veränderungen des Lichts
und der Stimmung... Meine Wahrnehmung hat sich zweifelsohne verändert.
Ich habe dabei das Sehen gelernt, anstatt nur zu schauen."
Zahlreiche größere Gemälde entstehen, an denen Gordon Monate
oder über Jahre arbeitet. Sie zeigen Orte zum Verweilen, erzählen
von flüchtigen Augenblicken. Nirgends entfaltet sich sein malerisches Können
so wie hier, wenn er auf großer Leinwand Alltagsszenen in überwältigende
Poesie verwandelt.
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Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.
Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.
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Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.
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