Georg Baselitz:
Bild "Brotteller" (1994)
Proportionsansicht
Bild "Brotteller" (1994)
Georg Baselitz:
Bild "Brotteller" (1994)

Kurzinfo

Limitiert, 25 Exemplare | nummeriert | signiert | Farbholzschnitt auf Papier | gerahmt | Format 81,5 x 111 cm

Bestell-Nr. IN-938097.R1
Bild "Brotteller" (1994)
Georg Baselitz: Bild "Brotteller" (1994)

Detailbeschreibung

Bild "Brotteller" (1994)

Der großformatige Holzschnitt besticht durch seine klare, nahezu archaische Strichführung. In typischer Manier für Georg Baselitz ist das Motiv auf den Kopf gestellt.
Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich das Linienkonstrukt vor den dunklen, ovalen Farbflächen zu zwei Porträts. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den dargestellten Figuren um den Künstler und seine Ehefrau Elke.

"Lange Zeit habe ich gesagt, ich kann meine Frau, die ich sehr liebe, gar nicht malen. Ich habe das erst gekonnt, als ich angefangen habe, verkehrt herum zu arbeiten", erinnerte sich Georg Baselitz vor ein paar Jahren.

Das hier angebotene Blatt stammt aus dem 1994 angefertigtem Werkzyklus "Brotteller", aus dem sich eines der Exemplare auch im Bestand des Musées d'art et d'histoire in Genf befindet.

Original-Farbholzschnitt, 1994. Auflage: 25 Exemplare auf Japanpapier, nummeriert und handsigniert. Motivgröße/Blattformat 74,5 x 104 cm. Format im Rahmen 81,5 x 111 cm wie Abbildung.

Porträt des Künstlers Georg Baselitz

Über Georg Baselitz

Vielen ist der in Sachsen geborene Maler und Bildhauer Georg Baselitz vor allem ein Begriff, weil seine Motive auf dem Kopf stehen - sein unverwechselbares Markenzeichen seit Anfang der 1970er-Jahre. Bei seiner Suche nach "dem Bild hinter dem Bild" (Baselitz) schafft er damit eine völlig neue Sehweise.

Doch Baselitz stellt nicht nur in der Kunst alles auf den Kopf, er übernimmt auch sonst gern die Rolle des Querulanten und Provokateurs. Er nennt ehemalige DDR-Staatskünstler "Arschlöcher", glaubt nicht, dass Frauen malen können und bezeichnet die documenta als "Paralympics".

Seine rebellische Ader verhagelte ihm dann auch den Beginn seines Studiums: Wegen "gesellschaftspolitischer Unreife" wurde er 1957 der Ost-Berliner Hochschule für Bildende Künste verwiesen, und das, weil er sich bei seinen Arbeiten an einem ganz Großen orientierte - Pablo Picasso: "Es gab ein Riesenentsetzen. Picasso, dachte ich immer, ist der große Kommunist. So wurde der von unseren Parteigenossen aber gar nicht mehr gesehen. Für die war er ein dekadenter westlicher Maler, ein auslaufendes Modell. Wegen Picasso flog ich aus der Schule raus.", erzählt der Maler 2007 im Spiegel.

Kurz darauf übersiedelte Baselitz nach West-Berlin, arbeitete aber auch hier entgegen aller künstlerischer Trends. Statt auf die abstrakte Malerei setzte er auf figurative, teils drastische Darstellungen und erntete damit Unverständnis und Ignoranz.

Den vorläufigen Höhepunkt der Provokation stellte dann seine erste Einzelausstellung 1963 dar, bei der er der prüden Berliner Gesellschaft nackte und masturbierende Männer vorsetzte. Es folgten Beschlagnahmungen, staatsanwaltliche Untersuchungen und jede Menge negativer Schlagzeilen in der Presse. Doch der allgemeine Wirbel hatte einen angenehmen Nebeneffekt: Über Nacht wusste jeder, wer Georg Baselitz war.

Georg Baselitz, der als Hans-Georg Kern 1938 in Deutschbaselitz (Sachsen) geboren wurde, zählt heute zur Spitze der internationalen Kunstszene. Seine Werke sind in allen bedeutenden Museen und Sammlungen der Welt vertreten. Unter anderem wurde der Künstler mit dem Kaiserring-Kunstpreis der Stadt Goslar ausgezeichnet. Baselitz lehrte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und der Hochschule der Künste Berlin, derzeit lebt und arbeitet er in Inning am Ammersee.

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