Bild "Rebell" (1965) Neu

Bild "Rebell" (1965) Neu
Kurzinfo
Limitiert, 60 Exemplare | nummeriert | signiert | datiert | Radierung auf Papier | gerahmt | Format 50 x 38 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Rebell" (1965)
Die hier angebotene Radierung entstand nach den gleichnamigen Gemälden, die Georg Baselitz im Rahmen seiner berühmten "Heldenbilder" angefertigt hatte. Die signierte und nummerierte Druckgrafik stammt aus der kleinen Auflage von 60 Exemplaren. Der Werkzyklus der "Helden" führte Mitte der 1960er-Jahre zu einem Eklat, heute sind sie Ikonen der Kunstgeschichte. Auf eine gerichtliche Anordnung hin wurden damals zwei seiner Bilder aufgrund "unzüchtiger Darstellungen" aus einer Ausstellung entfernt und der Künstler wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angeklagt und verurteilt, der Bundesgerichtshof hat das Urteil aber wieder aufgehoben.
Diese öffentlich ausgetragene Diskussion über die künstlerische Freiheit verlieh Baselitz eine große Bekanntheit. Er äußerte sich einmal folgendermaßen in einem Interview zum Thema Vergangenheitsbewältigung: "Alle deutschen Maler haben eine Neurose mit der deutschen Vergangenheit. Also Krieg, Nachkrieg vor allen Dingen, DDR. Das alles hat mich beschäftigt in einer starken Depression und mit einem starken Druck. Meine Bilder sind, wenn Sie so wollen, Schlachten." Seine kriegerhaften Helden scheinen Ausdruck ebendieser malerischen Schlachten zu sein.
Der Entstehungszeitpunkt der vorliegenden beiden Arbeiten fällt in eine für den Künstler und seine Karriere wichtige Periode: Wenig später entwickelte Baselitz die Arbeitsweise der auf den Kopf gestellten Motive, die sich fortan durch sein gesamtes OEuvre ziehen sollte und für die er weltberühmt wurde.
Original-Kaltnadel- und Aquatintaradierung, 1965. Auflage: 60 Exemplare auf Kupferdruckpapier, nummeriert, signiert und datiert. Zusätzlich in der Platte signiert. Werkverzeichnis Jahn 27, Gohr 19. Motivgröße 31,5 x 23,5 cm. Blattformat 44 x 32 cm. Format im Rahmen 50 x 38 cm wie Abbildung.

Über Georg Baselitz
Vielen ist der in Sachsen geborene Maler und Bildhauer Georg Baselitz vor allem ein Begriff, weil seine Motive auf dem Kopf stehen - sein unverwechselbares Markenzeichen seit Anfang der 1970er-Jahre. Bei seiner Suche nach "dem Bild hinter dem Bild" (Baselitz) schafft er damit eine völlig neue Sehweise.
Doch Baselitz stellt nicht nur in der Kunst alles auf den Kopf, er übernimmt auch sonst gern die Rolle des Querulanten und Provokateurs. Er nennt ehemalige DDR-Staatskünstler "Arschlöcher", glaubt nicht, dass Frauen malen können und bezeichnet die documenta als "Paralympics".
Seine rebellische Ader verhagelte ihm dann auch den Beginn seines Studiums: Wegen "gesellschaftspolitischer Unreife" wurde er 1957 der Ost-Berliner Hochschule für Bildende Künste verwiesen, und das, weil er sich bei seinen Arbeiten an einem ganz Großen orientierte - Pablo Picasso: "Es gab ein Riesenentsetzen. Picasso, dachte ich immer, ist der große Kommunist. So wurde der von unseren Parteigenossen aber gar nicht mehr gesehen. Für die war er ein dekadenter westlicher Maler, ein auslaufendes Modell. Wegen Picasso flog ich aus der Schule raus.", erzählt der Maler 2007 im Spiegel.
Kurz darauf übersiedelte Baselitz nach West-Berlin, arbeitete aber auch hier entgegen aller künstlerischer Trends. Statt auf die abstrakte Malerei setzte er auf figurative, teils drastische Darstellungen und erntete damit Unverständnis und Ignoranz.
Den vorläufigen Höhepunkt der Provokation stellte dann seine erste Einzelausstellung 1963 dar, bei der er der prüden Berliner Gesellschaft nackte und masturbierende Männer vorsetzte. Es folgten Beschlagnahmungen, staatsanwaltliche Untersuchungen und jede Menge negativer Schlagzeilen in der Presse. Doch der allgemeine Wirbel hatte einen angenehmen Nebeneffekt: Über Nacht wusste jeder, wer Georg Baselitz war.
Georg Baselitz, der als Hans-Georg Kern 1938 in Deutschbaselitz (Sachsen) geboren wurde, zählt heute zur Spitze der internationalen Kunstszene. Seine Werke sind in allen bedeutenden Museen und Sammlungen der Welt vertreten. Unter anderem wurde der Künstler mit dem Kaiserring-Kunstpreis der Stadt Goslar ausgezeichnet. Baselitz lehrte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und der Hochschule der Künste Berlin, derzeit lebt und arbeitet er in Inning am Ammersee.
Bereich der Grafik, der die künstlerischen Darstellungen umfasst, die durch verschiedene Drucktechniken vervielfältigt werden.
Druckgrafische Techniken sind u.a. Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithografie, Serigrafie.