Marina Abramović "is present" im MoMA
Museum of Modern Art, New York, März 2010: Ein Tisch, zwei Stühle – auf einem davon Marina Abramović. Acht Stunden lang saß sie hier täglich ununterbrochen und schaute Besucherinnen und Besucher, die ihr gegenüber Platz genommen hatten, stumm und mit nahezu reglosem Gesichtsausdruck an.
"The Artist is present" hieß die Performance der serbischen Künstlerin, die im Rahmen ihrer großen Retrospektive im MoMA stattfand. Drei Wochen dauerte diese Kunstaktion, die 750.000 Zuschauerinnen und Zuschauer anziehen sollte. Spätestens diese Performance machte Marina Abramović zur absoluten Legende in der Kunstszene.
Seit rund 50 Jahren geht sie nun schon im Namen der Kunst an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Sie sticht sich selbst (mehr oder weniger freiwillig) in die Finger, lässt sich ohrfeigen, rennt gegen andere Menschen oder marschiert 2.000 Kilometer auf der Chinesischen Mauer. Ihre positive Botschaft dabei lautet: Wenn sie es schafft, mit Schmerzen und Leid fertig zu werden, diese also zu transformieren, dann können das auch alle anderen.