Günther Uecker: Von ZERO zur Weltspitze

Günther Uecker: Von ZERO zur Weltspitze

25.10.21
Kunsthaus ARTES
Künstler

Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die deutsche Künstlergruppe ZERO für frischen Wind in der internationalen Kunstlandschaft gesorgt. Ihre Mitglieder postulierten einen radikalen Neustart in der Kunst und experimentierten mit verschiedensten Materialien, Kinetik sowie Licht- und Rauminstallationen. Neben Heinz Mack und Otto Piene war Günther Uecker einer ihrer treibenden Kräfte. Uecker, geboren 1930 in Mecklenburg, hatte ab Anfang der 1950er-Jahre Malerei studiert.

 

Im Verlauf seiner Karriere weitete er aber sein Tätigkeitsfeld auf Objektkunst, Installation, Performance und Bühnenbild aus. Die Inspiration für seine Arbeit findet er in persönlichen Emotionen und Erfahrungen, die er dann ins Bildnerische übersetzt. „Ich mache Aggressionen sichtbar, wandle sie poetisch um“, wird er zitiert. Aber er artikuliert in seinen Werken auch Kommentare zu aktuellen politischen Themen, wie zum Beispiel zur Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, zur Reichspogromnacht oder zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking 1989. 

 

International erfolgreich mit Nägeln 

Auch wenn Uecker auf zahlreichen Kunstfeldern tätig ist, sind es zweifelsohne die Nagelbilder, die sein Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal darstellen. Von Ende der 1950er-Jahre bis heute gehören sie zum immer wiederkehrenden Standard in seiner Arbeit. Für die teils monumentalen Objekte treibt er Nägel dicht an dicht in Leinwände und lässt auf diese Weise reliefartige Oberflächen mit optisch höchst faszinierenden Strukturen entstehen. Aber es müssen nicht immer nur Leinwände sein. Uecker schlug die Nägel im Lauf seiner Karriere auch in Alltagsgegenstände wie Fernseher, Schuhe, Möbel oder einen Konzertflügel. Der Karikaturist und Grafiker Klaus Staeck sagte einmal über Uecker: „Er ist wirklich ein ‚Material‘-Künstler, der das Material zur Kunst erhoben hat.“ 

 

Damals wie heute ein gefragter und mehrfach ausgezeichneter Künstler 

Ueckers Werke erfreuen sich seit Jahrzehnten größter Popularität. Er konnte bereits in den renommiertesten Kunsthäusern der Welt ausstellen, unter anderem in New York, Moskau, Berlin, Tokio, Madrid und Mailand. Auch auf Auktionen erleben seiner Arbeiten einen anhaltenden Boom und erzielen seit einigen Jahren wiederholt Erlöse in Millionenhöhe. In seiner rund 70-jährigen Karriere konnte Uecker unzählige nationale und internationale Auszeichnungen entgegennehmen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Kaiserring der Stadt Goslar sowie mehrere Preise bei Biennalen in Sao Paulo, Paris und San Marino. Zu den weiteren Highlights seiner Karriere gehören seine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf von 1974 bis 1995 und die Konzeption und Gestaltung des Andachtsraums im Deutschen Bundestag. 

 

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