Was ist Kubismus?
Woran lassen sich Werke des Kubismus erkennen? Wir stellen Ihnen diese Strömung der modernen Kunst und ihre Merkmale genauer vor.
Kubismus: Entstehung und Entwicklung
Der Kubismus ist eine Stilrichtung in der Kunst, die in den Jahren um 1906 bis 1908 in Frankreich entstand und aus heutiger Sicht zur revolutionärsten Neuerung der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts zählt. Der Begriff Kubismus leitet sich vom französischen Wort „cube“ bzw. aus dem Lateinischen „cubus“ ab, was „Würfel“ bedeutet. Maßgebende Begründer dieser Kunstbewegung sind Pablo Picasso (1881–1976) und Georges Braque (1882–1963). Aus der Avantgardebewegung im Bereich der Malerei entstanden, löste der Kubismus den Fauvismus ab und leitete gleichwohl mit dem Fauvismus die Klassische Moderne ein.
Der Kubismus brach durch seine künstlerische Darstellungsweise mit der bis dahin vorherrschenden Maltradition. So lehnten Picasso und Braque eine Malweise, die sich illusionistisch bemühte Menschen, Landschaften und Objekte räumlich und plastisch darzustellen ab. Sie beschäftigten sich in ihren Werken dagegen primär mit der Reduzierung eines Gegenstandes auf geometrische Figuren, wie Kegel, Kugel oder Pyramide. Die kubistische Kunstbewegung führte so, mittels einer mathematischen Analyse des Objektes und der anschließenden Zergliederung in dessen geometrische Formen, das Prinzip der künstlerischen Abstraktion zu einem neuen Höhepunkt. Eine eigene Theorie oder ein Manifest besaß der Kubismus jedoch nicht.
Als wichtiger Vorläufer des Kubismus galt vor allem Paul Cézanne mit seinen Werken und künstlerischen Auffassungen. Picasso ließ sich darüber hinaus auch von Gemälden der Künstler El Greco, Paul Gauguin, Henri Rousseau, sowie von der Formästhetik afrikanischer Kunst anregen. 1914, mit Beginn des Ersten Weltkrieges begann sich die Kunstbewegung aufzulösen.
Der Kubismus wird primär in zwei Stilen unterschieden: den Analytischen und den Synthetischen Kubismus.
Analytischer Kubismus
Der Analytische Kubismus dauerte von 1910 bis Anfang 1912 an und kennzeichnet die erste Phase der Kunstbewegung. Hier stellten die Künstler ihre Recherche über die gleichzeitige Darstellung verschiedener Ansichten eines Objekts in das Zentrum ihrer Arbeiten. Geschlossene Formen der dargestellten Objekte und Körper wurden so zugunsten des Formenrhythmus aufgebrochen. Picasso und Braque verabschiedeten sich von den Regeln von Bildvorder-,Mittel- und Hintergrund, Zentralperspektive. Selbst die Lichtführung wurde in der Methodik des analytischen Kubismus vernachlässigt. Darüber hinaus malten die Kubisten ihre Bilder mit nur wenigen und eher blassen Farben.
Merkmale des synthetischen Kubismus
Im synthetischen Kubismus, ab ca. 1912 veränderten Picasso, Braque und in deren Folge auch Juan Gris ihre künstlerische Gestaltungsweise. Das in einzelne geometrische Figuren zerlegte Objekt wurde nun zusammengefügt. Der synthetische Kubismus geht seinen Weg entgegen seinem stilistischen Vorgänger vom Abstrakten zum Konkreten. In dieser Phase verwendeten die Kubisten nun auch Objekte, die nicht zusammengehörten, ließen diese jedoch ineinander fließen. So wird ferner der synthetische Kubismus mit der Entstehung der „Collage“ in Verbindung gebracht. Die Künstler klebten Papierschnipsel, Zeitung, Tapeten, Sand, Holz und ähnliche Materialien in ihre nunmehr buntfarbigeren Bilder ein und erschufen so eine plastische Sichtweise. Diese von den Kubisten ausgeführte Collagetechnik „papier collé“ bildet aus heutiger Sicht somit die Grundlage aller nachfolgenden Collage-Techniken bis hin zum Ready-made.
Eine weitere Form des Kubismus bildet der Farbkubismus oder auch Orphismus genannt, welcher vor allem vom Künstler Robert Delauney vertreten wurde.
Zu den wichtigsten Vertretern des Kubismus zählen Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris.
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