Bild "L'arbre vert aux amoureux" (1980)
Bild "L'arbre vert aux amoureux" (1980)
Kurzinfo
Limitiert, 50 Exemplare | nummeriert | signiert | Lithografie auf Papier | gerahmt | Format 92 x 70 cm
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Detailbeschreibung
Bild "L'arbre vert aux amoureux" (1980)
Die Farblithografie "L'arbre vert aux amoureux" von Marc Chagall aus dem Jahr 1980 repräsentiert typische Elemente seines Spätwerks. In dieser Arbeit verbindet der Künstler seine charakteristischen Themen von Liebe und Natur in einer traumhaften, fast surrealen Darstellung. Das zentrale Motiv, ein sich umarmendes Paar unter einem grünen Baum, steht symbolisch für Liebe und Harmonie. Die dunkle Palette wird durch leuchtende Farbakzente kontrastiert - somit verstärkt sich die emotionale Ebene der Szenerie.
Chagalls Werk reflektiert oft Erinnerungen an sein Leben und seine russisch-jüdische Herkunft, was in der mystischen Atmosphäre dieser Komposition ebenfalls zum Ausdruck kommt. Im Entstehungsjahr der Grafik erhielt der Maler eine bedeutende Anerkennung für sein künstlerisches Schaffen mit der umfassenden Ausstellung "Le Message d'Ulysse" in der Universität von Nizza.
Farblithografie, 1980. Auflage: 50 Exemplare auf Arches-Papier, nummeriert und signiert. Werkverzeichnis Sorlier 959. Motivgröße 50 x 38,5 cm. Blattformat 65 x 48 cm. Format im Rahmen 92 x 70 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@kunsthaus-artes.de
Über Marc Chagall
1887-1985 - Russisch-französischer Maler
Marc Chagall ist einer der größten Meister des 20. Jahrhunderts, der mit seinem Schaffen die Kunstwelt nachhaltig beeinflusste. Ein einzigartiger Mythenerzähler von unglaublich schöpferischer Kraft - ein malender Poet.
Ursprung seiner Schöpfungen sind die religiöse Erlebniswelt seiner Kindheit, antike Mythen und Legenden. Seine bevorzugten Wesen sind verliebte, verzauberte und verträumte Gestalten, schwerelos und der Realität entrückt. Die lichte, offene Zeichensprache, das zarte Schweben der Bildmotive entwickeln eine reizvolle Sprache der Fantasie. Der Betrachter wird überwältigt von der Harmonie des Themas und der poetischen Schönheit der Farben.
Marc Chagall beschreibt seine Malerei als die "glückliche Vision einer wünschbaren Welt" und versteht sie als ein Gegenbild zur Realität.
Marc Chagall wird 1887 als Sohn jüdischer Eltern in der weißrussischen Stadt Witebsk geboren. Er ist 20 Jahre alt, als er nach Sankt Petersburg geht, um Malerei zu studieren. Erstmals sieht er dort Bilder der europäischen Moderne, und ist von ihnen so fasziniert, dass er 1910 nach Paris reist. Im Atelierhaus "La Ruche" mietet er einen winzigen Arbeitsraum, seine Nachbarn sind Léger und Modigliani, er lernt Soutine, Archipenko und die Delaunays kennen. Chagall lebt inmitten der Avantgarde, doch nicht die moderne Technik und der Blick nach vorn interessieren ihn, sondern wie er am wirkungsvollsten die nostalgisch-poetische Welt seiner Kindheitserinnerungen fassen kann.
Als er die Farben und Formen der Kubisten sieht, weiß er: Mit ihnen kann er die Entrücktheit der kleinen Stadt mit ihren schiefen Holzhütten ebenso darstellen, wie die jüdischen Familienfeste, den Taumel erster Verliebtheit oder den fliegenden Geiger als Sinnbild Ahasvers, des rastlosen Juden.
Spielerisch verschmilzt Chagall fortan Versatzstücke seiner Erinnerungen mit Momenten russischer Folklore, Religion, Nostalgie und Fantasie - und hat damit Erfolg: Herwarth Walden, Berliner Kunsthändler und Herausgeber der Zeitschrift "Sturm", entdeckt Chagall 1913 und organisiert sofort eine Ausstellung in Berlin, die den jungen Künstler auf einen Schlag berühmt macht.
Die Jahre des ersten Weltkriegs verbringt Chagall wieder in Witebsk. Er heiratet seine Jugendliebe Bella Rosenfeld, wird 1918 kurz "Kommissar für die Schönen Künste", doch 1923 zieht er mit seiner Frau zurück nach Paris. Schnell ist der junge Künstler gut im Geschäft: Er hat Ausstellungen, malt, illustriert Bücher und erhält 1930 den gewaltigen Auftrag, die Bibel zu bebildern.
1941 flieht Chagall mit seiner Familie in die USA. Der Tod seiner Frau unterbricht 1944 für viele Monate seinen Schaffensfluss. Frühe Akt- und Paarbilder drücken Chagalls tiefe Zuneigung zu ihr mit einer starken erotischen Symbolik aus. Diese Werke sind ein Hymnus auf das Glück menschlicher Harmonie und verbildlichen den Mythos von Mann und Frau.
Als er 1947 nach Paris zurückkehrt, zeigen mehrere europäische Hauptstädte eine Retrospektive des mittlerweile 60-Jährigen. Chagalls frühe Bilder, die in eine zartfarbige unpolitische Idealwelt entführen, sind beliebt.
Mit der Darstellung der antiken Liebesgeschichte von "Daphnis und Chloé" verarbeitet Chagall auch persönliche Veränderungen in seinem Privatleben. Er heiratet 1952 die Russin Valentina Brodsky. Auf der griechischen Insel Paros beginnt nun jener neue Lebenskreis den Chagall braucht, um behütet wirken zu können. In "Daphnis und Chloé" sind diese Ereignisse dargestellt. Räume der Stille wechseln mit überschwenglichen Festlichkeiten. Aber über allem schwebt die erfahrbare Liebe, losgelöst von den Schwernissen menschlichen Daseins. Chagall hat drei Jahre intensiv an diesem Zyklus gearbeitet. Der Zyklus, eine Folge von 42 Original-Farblithografien, ist ein Meisterwerk der Illustration in der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Chagall erschafft neben Lithografien und Bibelillustrationen auch monumentale Kunst im öffentlichen Raum: Ende der 50er-Jahre entdeckt Chagall die Glasmalerei. Bis in die 70er-Jahre entwirft er Fenster für zahlreiche große europäische Kirchen, für eine Jerusalemer Synagoge und die Vereinten Nationen. Gleichzeitig entstehen Deckengemälde für die Pariser Oper, Wandgemälde in Tel Aviv, Tokio und New York. Der hochbetagte Chagall arbeitet unermüdlich - über seine Bilder redete er jedoch nur ungern.
Bereich der Grafik, der die künstlerischen Darstellungen umfasst, die durch verschiedene Drucktechniken vervielfältigt werden.
Druckgrafische Techniken sind u.a. Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithografie, Serigrafie.