Bild "Kartoffelbuddler in den Dünen" (um 1894) (Unikat)
Bild "Kartoffelbuddler in den Dünen" (um 1894) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | signiert | Öl auf Malpappe | gerahmt | Format 57 x 74 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Kartoffelbuddler in den Dünen" (um 1894) (Unikat)
Liebermann verbrachte den Sommer 1873 in dem Dorf Barbizon in der Nähe von Paris, wo er die Werke von Camille Corot, Constant Troyon und Charles-François Daubigny studierte. Während dieses Aufenthalts in Frankreich lernte er einen seiner größten Einflüsse kennen, Jean-François Millet, den Mitbegründer der Schule von Barbizon.
Millets Naturalismus in dessen ländlichen Szenen und Landschaften weckte in Liebermann das Interesse, einen eigenen Stil zu entwickeln, den es in Deutschland bis dato nicht gab.
Das vorliegende Unikat "Kartoffelbuddler in den Dünen" ist ein wunderbares Beispiel für die Bildgattung der Genremalerei, bei der die Künstlerinnen und Künstler sich intensiv der Darstellung von Alltagsszenen widmeten und zumeist Menschen bei der Arbeit porträtierten.
Öl auf Malpappe, auf Holzplatte kaschiert, um 1894. Signiert. Werkverzeichnis Eberle 1894/4, Farbtafel S. 415. Motivgröße/Blattformat 34 x 49,5 cm. Format im Rahmen 57 x 74 cm wie Abbildung.
Über Max Liebermann
1847-1935
Max Liebermann bildete mit Lovis Corinth und Max Slevogt das Triumvirat des deutschen Impressionismus und wurde Zeit seines Lebens mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Durch sein Engagement, in unpathetischer Schlichtheit das Leben und die Arbeit des einfachen Menschen zur Kunst zu erheben, musste Liebermann dabei zunächst um Anerkennung kämpfen.
Zum gefeierten Maler der Jahrhundertwende wurde Liebermann erst, als er sich zunehmend Motiven und Szenen aus dem Leben des gehobenen Bürgertums zuwendete. Seit 1897 war er Professer der Königlichen Akademie und Jurymitglied der Akademieausstellungen. 1899 gründete er die Berliner Secession und machte sie zur wichtigsten deutschen Kunstinstitution. 1920 wurde Liebermann Präsident der Preußischen Akademie und 1932 ihr Ehrenpräsident.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde er von den Nazis geächtet und zum Austritt aus allen Ämtern gezwungen. Als er vom Fenster seiner Wohnung am Brandenburger Tor den Fackelaufmarsch anlässlich der Machtergreifung Hitlers sah, soll Liebermann gesagt haben: "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte." 1935 verstarb er mit 87 Jahren nach langer Krankheit.
Für Max Liebermann war die Natur stets auch ein von Menschen gemachtes (und von ihnen bewohntes) Paradies. Seine Motive fand er in Gärten, Parks und in bürgerlichen Vergnügungsstätten. Liebermann ist ein Meister des inszenierten Lichts, das er - oft durch ein Laubdach vielfach gebrochen - auf seine Szenen fallen lässt. Markant sind die einzelnen, bis zum Boden durchdringenden Strahlenbündel, die als "Liebermannsche Sonnenflecken" in die Kunstgeschichte eingingen.
Darstellung von typischen Szenen aus dem täglichen Leben in der Malerei, wobei zwischen bäuerlichem, bürgerlichem und höfischem Genre unterschieden werden kann.
Einen Höhepunkt und starke Verbreitung fand die Gattung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert trat, besonders in Frankreich, die höfisch-galante Malerei in den Vordergrund, während in Deutschland der bürgerliche Charakter ausgeprägt wurde.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.