Bild "Bergstudie 6" (1924) (Unikat)

Bild "Bergstudie 6" (1924) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | signiert | datiert | Aquarell auf Papier | gerahmt | Format 73 x 83 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Bergstudie 6" (1924) (Unikat)
In seinen späteren Jahren entwickelte Max Pechstein einen klareren, strukturierten Stil, der die expressionistische Intensität mit einer stärkeren Formorientierung verband. "Bergstudie 6" aus dem Jahr 1924 zeigt diese Weiterentwicklung besonders deutlich. Die Zeichnung fängt die monumentale Präsenz der Berge in einer nahezu abstrakten Formensprache ein. Die kraftvollen Linien der Bergkämme erzeugen eine dramatische, fast skulpturale Wirkung.
Pechstein verzichtet auf detailreiche Darstellungen und reduziert das Motiv auf das Wesentliche: auf klare Konturen und markante Schattierungen, die das Gebirge als Form und Kraft erleben lassen. Die Farbgebung in Blau- und Grautönen verstärkt den Eindruck von Wucht und Erhabenheit, während das sparsame Farbenspiel eine meditative Atmosphäre erzeugt.
Die reduzierte Formensprache und die gezielte Linienführung lassen die Berge sowohl in ihrer physischen Präsenz als auch in ihrer symbolischen Bedeutung erlebbar werden. In seiner Studie kombiniert Pechstein expressiven Ausdruck mit einer fast konzeptionellen Klarheit, was das Werk zu einem bemerkenswerten Beispiel seiner künstlerischen Reife macht.
Aquarell auf Papier, 1924. Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert: HMPechstein 1924. Rückseitig mit dem Nachlassstempel: Nachlaß Max Pechstein. Motivgröße/Blattformat 47,4 x 58,5 cm. Format im Rahmen 73 x 83 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@kunsthaus-artes.de

Über Max Pechstein
1881-1955
Max Pechstein gilt heute wie damals als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Er stieß im Frühling 1906 zu der im Vorjahr von Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff und Bleyl gegründeten Künstlergruppe "Die Brücke". Im Bereich der Grafik entstand neben der Malerei ein Werk mit über 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen.
Was für Paul Gauguin Tahiti, das war für Max Pechstein die Ostseeküste: Ein Paradies, in dem er zur Ruhe, vor allem aber zu großer Inspiration fand. Seit 1909 reiste er mehrmals nach Nidden an der Kurischen Nehrung, wo mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor schon Lovis Corinth als junger Kunststudent gearbeitet hatte. Als die Versailler Verträge die Kurische Nehrung jedoch 1920 unter alliierte Verwaltung stellten, war der Weg dorthin versperrt. Pechstein musste sich eigenen Worten zufolge "erneut auf die Suche nach einem Fleck Erde begeben, der nicht von Malern, Touristen und Badegästen überlaufen war". Er fand ihn in Leba, wo er von nun an in großer Regelmäßigkeit seine Sommer verbrachte.
"Über zwanzig Jahre lang fuhr Max Pechstein jeden Sommer an die Ostseeküste, erst an die Kurische Nehrung, dann nach Pommern, was ihn natürlich eng mit unserem Haus verbindet. Als er sich hier 1921 - noch mit seiner ersten Frau - einmietete, ahnte er nicht, wie verbunden er sich dem kleinen Hafenstädtchen Leba bald fühlen sollte, denn er verliebte sich in Marta Möller, die Tochter seines Gastwirtes. Die Pfeife im Mundwinkel, braun gebrannt und den Anker tätowiert, begleiteten den passionierten Angler Pechstein die ursprüngliche Natur mit ihren Strandseen und die Fischkutter im Hafen bis an sein Lebensende, selbst dann, als er und seine Frau nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Pommern fahren konnten." (Dr. Birte Frenssen, Stellvertretende Direktorin am Pommerschen Landesmuseum Greifswald)
Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.
Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.