Bild "Fischerboote am Strand" (Unikat) Neu
Bild "Fischerboote am Strand" (Unikat) Neu
Kurzinfo
Unikat | monogrammiert | Tusche auf Papier | gerahmt | Format 78,5 x 75,5 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Fischerboote am Strand" (Unikat)
"Nach längerem Malen ergreift mich Sehnsucht nach der Farbigkeit des Schwarzen in der Graphik", schrieb Max Pechstein 1921. Es ist auffallend, dass der Expressionist in seinen Werken nicht selten auf Farbe verzichtete und stattdessen mit Mitteln der Druckgrafik und der Zeichnung oder mit Tusche arbeitete.
Seine Liebe zum Meer hielt Pechstein in zahlreichen Werken fest, die Boote, Strandabschnitte, Fischer oder Strandszenen zeigen. Über 20 Sommer besuchte er mit seinem Freund Karl Schmidt-Rottluff die Kurische Nehrung und Küstenorte Pommerns. Die "Fischerboote am Strand" sind in strengen und kräftigen, auch flächigen Tuschestrichen gesetzt. Die Form der Boote wird durch sanfte Striche nachvollzogen. Pinselstriche mit weniger Tusche betonen die Dynamik des Meeres, als würde sich die Wellenbewegung im verblassten Strich auflösen.
Als Expressionist war Pechstein Praktiker der emotional gelagerten Verschiedenartigkeit von Situationen. Während der Ausdruck mit Farbe dieser Verschiedenartigkeit zwar gerecht werden kann, legt er auch stärker einen Phänomen-Charakter fest. Mit dem zunächst reduziert scheinenden Mittel der Schwarz-Weiß- Zeichnung wird die Situation in diesem Sinne stärker in ihrer Flüchtigkeit erfassbar.
Tuschezeichnung auf festem, grauem Papier. Monogrammiert. Motivgröße/Blattformat 37,8 x 36 cm. Format im Rahmen 78,5 x 75,5 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: kunsthaus-artes.de
Über Max Pechstein
1881-1955
Max Pechstein gilt heute wie damals als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Er stieß im Frühling 1906 zu der im Vorjahr von Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff und Bleyl gegründeten Künstlergruppe "Die Brücke". Im Bereich der Grafik entstand neben der Malerei ein Werk mit über 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen.
Was für Paul Gauguin Tahiti, das war für Max Pechstein die Ostseeküste: Ein Paradies, in dem er zur Ruhe, vor allem aber zu großer Inspiration fand. Seit 1909 reiste er mehrmals nach Nidden an der Kurischen Nehrung, wo mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor schon Lovis Corinth als junger Kunststudent gearbeitet hatte. Als die Versailler Verträge die Kurische Nehrung jedoch 1920 unter alliierte Verwaltung stellten, war der Weg dorthin versperrt. Pechstein musste sich eigenen Worten zufolge "erneut auf die Suche nach einem Fleck Erde begeben, der nicht von Malern, Touristen und Badegästen überlaufen war". Er fand ihn in Leba, wo er von nun an in großer Regelmäßigkeit seine Sommer verbrachte.
"Über zwanzig Jahre lang fuhr Max Pechstein jeden Sommer an die Ostseeküste, erst an die Kurische Nehrung, dann nach Pommern, was ihn natürlich eng mit unserem Haus verbindet. Als er sich hier 1921 - noch mit seiner ersten Frau - einmietete, ahnte er nicht, wie verbunden er sich dem kleinen Hafenstädtchen Leba bald fühlen sollte, denn er verliebte sich in Marta Möller, die Tochter seines Gastwirtes. Die Pfeife im Mundwinkel, braun gebrannt und den Anker tätowiert, begleiteten den passionierten Angler Pechstein die ursprüngliche Natur mit ihren Strandseen und die Fischkutter im Hafen bis an sein Lebensende, selbst dann, als er und seine Frau nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Pommern fahren konnten." (Dr. Birte Frenssen, Stellvertretende Direktorin am Pommerschen Landesmuseum Greifswald)
Darstellung von typischen Szenen aus dem täglichen Leben in der Malerei, wobei zwischen bäuerlichem, bürgerlichem und höfischem Genre unterschieden werden kann.
Einen Höhepunkt und starke Verbreitung fand die Gattung in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert trat, besonders in Frankreich, die höfisch-galante Malerei in den Vordergrund, während in Deutschland der bürgerliche Charakter ausgeprägt wurde.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.