Bild "Blaue Vase mit rosa, gelben und einer dunkelblauen Blume" (1923) (Unikat)
Bild "Blaue Vase mit rosa, gelben und einer dunkelblauen Blume" (1923) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | signiert | zertifiziert | Aquarell und Bleistift | gerahmt | Format 41 x 31 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Blaue Vase mit rosa, gelben und einer dunkelblauen Blume" (1923) (Unikat)
Jawlensky entwickelte eine eigene Farbenlehre, mit der er die Farben besonders effektiv zu inszenieren vermochte. Für die Bildobjekte postulierte er, dass die Formen von allem Nebensächlichen befreit werden müssen, um auf diese Weise nur dem Notwendigen einen starken Ausdruck zu verleihen.
Diese Philosophie spiegelt sich auch in diesem 1923 gefertigten Aquarell wider. Das Blumenstillleben definiert sich über die Vase und die einzelnen Blüten, ohne dass damit etwas fehlen würde, im Gegenteil: In der Konzentration auf das Wesentliche kommen insbesondere die prächtigen Farben hervorragend zum Ausdruck.
Aquarell und Bleistift, 1923. Signiert. Mit Zertifikat des Alexej von Jawlensky Archivs. Motivgröße/Blattformat 18,6 x 9,6 cm. Format im Rahmen 41 x 31 cm wie Abbildung.
Über Alexej von Jawlensky
1864-1941, deutsch-russischer Maler
Erst 1889 beginnt der ehemalige Offizier der zaristischen Armee mit seiner künstlerischen Ausbildung. 1896 zog er nach München um dort eine private Kunstschule zu besuchen. In München lernte er Wassily Kandinsky kennen. In Murnau arbeitete Jawlensky das erste Mal mit Kandinsky und Gabriele Münter zusammen. Die Idee zur Gründung der "Neuen Künstlervereinigung München" entstand zu dieser Zeit. Zudem gehörte Jawlensky der Bewegung des Blauen Reiters an. Er gründete später mit Klee, Kandinsky und Feininger die Gruppe "Die Blauen Vier".
Der Künstler wird 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges als russischer Staatsbürger aus Deutschland ausgewiesen und lässt sich zunächst in der Schweiz und darauf hin in Wiesbaden nieder. In dieser Zeit entstanden seine abstrakten Köpfe. 1941 stirbt Jawlensky an einer schweren Krankheit.
"Meine Kunst ist Meditation oder Gebet in Farben" hat Jawlensky einmal formuliert, und in der Tat ist sein Werk von großer Religiösität geprägt. Das gilt insbesondere für die Werkreihen der Heilandsgesichte und der abstrakten Köpfe, die Jawlensky in seinen Lebenserinnerungen als "Heiligenköpfe" zusammenfasst. Der Einfluss der orthodoxen Ikonenschreiberei ist unübersehbar, und als moderne Fassung der Ikone wurden sie schon von zeitgenössischen Künstlerkollegen verstanden. Das menschliche Antlitz in vielerlei Variation - zumeist in starker, ja leuchtender Farbgebung - war schon zuvor ein Schwerpunkt seiner Arbeit gewesen. Mit den Heiligenköpfen wird er farblich zurückhaltender und reduziert das Sujet des Porträts auf das Gesicht selbst. Sie wirken entindividualisiert, ohne dabei an Ausdrucksstärke zu verlieren und führen in fortschreitender Abstraktion zu einer ikonenhaften Form, die in der Reihung wie eine Suche nach einem nicht erreichbaren göttlichen Urbild wirken.
Durch den Fauvismus beeinflusst, malte Alexej von Jawlensky mit leuchtenden Farben, heftigen Pinselduktus und dunklen Umrisslinien. Seine Werke zählen zu den meistgesuchten Werken der klassischen Moderne und sind in den großen Museen der Welt zu finden.
Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.
Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.