Bild "Tiefe träumende Blumen zur jungen lieben Frau" (1947) (Unikat)
Bild "Tiefe träumende Blumen zur jungen lieben Frau" (1947) (Unikat)
Kurzinfo
Unikat | signiert | Aquarell auf Japanpapier | gerahmt | Format 68,5 x 53,5 cm
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Detailbeschreibung
Bild "Tiefe träumende Blumen zur jungen lieben Frau" (1947) (Unikat)
Das vorliegende Aquarell besticht durch seine an die Ausschnitthaftigkeit moderner Fotografien erinnernde Komposition sowie durch die verschiedenen Schärfegrade der dargestellten Blumen und die nahezu abstrakte Bildsprache. Der Künstler versah das Werk am oberen linken Bildrand mit der Widmung "Tiefe träumende Blumen zur jungen lieben Frau" und schenkte es Jolanthe Erdmann.
Nolde traf die 26-jährige Studentin 1947, im Jahr der Entstehung dieses Aquarells, und heirate sie ein Jahr später. Mit den Eigenschaften "lebhaft und klug, tiefdenkend und kunstliebend" beschrieb der Künstler seine zweite Ehefrau.
Das hier präsentierte Werk ist von einer musealen Qualität und stellt zugleich ein biografisches Zeitzeugnis des Malers und Grafikers dar.
Aquarell auf Japanpapier, um 1947. Signiert. Eine Expertise von Prof. Dr. Manfred Reuther liegt vor. Motivgröße/Blattformat 47 x 33,5 cm. Format im Rahmen 68,5 x 53,5 cm wie Abbildung.
Hersteller: ARTES Kunsthandelsgesellschaft mbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@kunsthaus-artes.de
Über Emil Nolde
1867-1956 - Deutscher Expressionist
Emil Nolde (bürgerlich Hans Emil Hansen, bis er sich 1902 nach seinem Geburtsort benannte) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten. Von der Münchner Akademie abgelehnt, ging er nach Paris, um an der dortigen Académie Julien seine Studien fortzusetzen. Seit 1905 lebte und arbeitete er auf der dänischen Insel Alsen und in Berlin und war kurzfristig Mitglied der "Brücke" und - ebenso kurzfristig - der Berliner Secession.
Kurz nach dem Austritt Noldes aus der Künstlergemeinschaft "Brücke" Ende 1907 begegnete er dem norwegischen Maler Edvard Munch in Berlin, dessen Arbeiten ihn sehr beeindruckten. Bei dem Besuch seines Freundes Hans Fehr im Jahr 1908 begann er, die Technik des Aquarellierens für sich zu entdecken und schließlich virtuos umzusetzen.
Noldes Werk umfasst heute zahlreiche Aquarellarbeiten, Ölgemälde, Grafiken sowie einige Skulpturen. Kennzeichnend ist seine intensive Farbgebung; der Künstler verblieb in seinen Motiven - Landschaften, Blumen, Stadtszenen, religiöse Motive - zwar stets im Gegenständlichen, "komponierte" seine Bilder jedoch ganz von der Farbe her. Als Nolde 1927 sein Backsteinhaus "Seebüll" im nordfriesischen Neukirchen bezog, umgab er es mit einem großen Garten, der ihm Motive in Hülle und Fülle bot.
Noldes Stellung zum Nationalsozialismus war, wie die Forschung seit langem festgestellt hat, problematisch. Mit seinem Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste war für Nolde ein Ausstellungs-, Verkaufs- und Publikationsverbot verbunden. Nolde bemühte sich wiederholt um eine Rehabilitierung und Anerkennung als Staatskünstler. Dies wurde ihm jedoch bis zuletzt verwehrt. Seine Malerei war mit den Ideen der Nationalsozialisten formal schlicht nicht vereinbar.
Zur Eröffnung der berüchtigten Ausstellung "Entartete Kunst" wurden 48 seiner Werke gezeigt, mehr als 1000 Arbeiten im Zuge dessen beschlagnahmt. Dank guter Beziehungen konnte Nolde jedoch einen großen Teil dieser Werke zurückholen.
Trotz seiner aktiven Andienung an das System wurde ihm ab 1941 ein Arbeitsverbot erteilt. Dies beinhaltet jedoch nicht, wie später oft kolportiert ein grundsätzliches Malverbot. In der Abgeschiedenheit seines Hauses entstehen während des Krieges mehr als 1000 der sogenannten "Ungemalten Bilder". Der Begriff bezog sich ursprünglich auf die Funktion dieser kleinformatigen Aquarelle als Studien und Vorentwürfe, die nicht in große Gemälde umgesetzt wurden. Nach 1945 trugen diese - ohne Zweifel künstlerisch bezaubernden - Stücke und ihre Benennung zur Mystifizierung Noldes als verfolgter Künstler bei.
Trotz der widersprüchlichen ideologischen Positionen des Menschen Nolde ist der künstlerische Wert seines Werkes bis heute unbestritten. Wie Nolde es schafft die Farbe in einem Ölbild oder Aquarell von innen heraus leuchten zu lassen ist unerreicht.
Werke von Emil Nolde finden sich weltweit in den Sammlungen hochrangiger Museen, u.a. im Art Institute in Chicago, im Eremitage Museum in St. Petersburg, im Museum of Modern Art in New York City, im Berliner Brücke-Museum, in der Wiener Albertina und im Kunstmuseum in Basel, um nur einige zu nennen. In Seebüll und Berlin wurden Stiftungen zu seinen Ehren gegründet.
Malerei mit lasierenden Wasserfarben, die sich durch ihre Transparenz auszeichnen und tieferliegende Schichten sowie Malgrund durchschimmern lassen.
Oftmals wird der Grund ausgelassen. Dies trägt wesentlich zur Wirkung des Werkes bei. Die Aquarellmalerei erfordert einen gekonnten Umgang mit der Farbe, da diese schnell trocknet und Korrekturen kaum möglich sind.
Ein Unikat oder ein Original ist ein Kunstwerk, das vom Künstler persönlich geschaffen wurde. Es existiert nur einmal aufgrund der Art der Herstellung (Ölgemälde, Aquarell, Zeichnung, Skulptur aus verlorener Form etc.).
Neben den klassischen Unikaten existieren auch die sogenannten "seriellen Unikate". Sie werden je Serie mit gleichem Motiv und in gleicher Farbe und Technik von der Hand des Künstlers ausgeführt. Die seriellen Unikate haben ihre Wurzeln in der "seriellen Kunst“, einer Gattung der modernen Kunst, die durch Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes, Themas bzw. durch ein System von konstanten und variablen Elementen oder Prinzipien eine ästhetische Wirkung erzeugen will.
Als historischer Ausgangspunkt gilt das Werk "Les Meules“ von Claude Monet (1890/1891), in denen zum ersten Mal eine über die bloße Werkgruppe herausgehende Serie geschaffen wurde. Künstler, die serielle Kunst geschaffen haben, sind u. a. Claude Monet, Piet Mondrian und vor allem Gerhard Richter.