Was ist Expressionismus?
Woran lassen sich Werke des Expressionismus erkennen? Wir stellen Ihnen diese Strömung der modernen Kunst und ihre Merkmale genauer vor.
Expressionismus: Entstehung und Entwicklung
Der Expressionismus ist eine Stilrichtung in der Kunst, deren erste Anfänge und Vorläufer sich im ausgehenden 19. Jahrhundert finden lassen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgte eine zweite, bedeutendere expressionistische Strömung, deren Wirkungszeit mit dem 1. Weltkrieg ihr Ende fand.
Die geistige Bewegung, die sich in der bildenden Kunst, sowie in der Musik, in der Literatur und am Theater niederschlug, zählt zu den ersten Kunstströmungen der Klassischen Moderne und war am stärksten in Deutschland und Frankreich ausgeprägt. Der Begriff Expressionismus leitet sich aus dem lateinischen Wort „expressio“ (Ausdruck) ab. Die Kunstströmung lässt sich demnach als „Kunst des gesteigerten seelischen Ausdrucks“ übersetzen.
Künstlervereinigungen
Der expressionistische Kunststil im engeren Sinne ging von der Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ aus, welche sich 1905 in Dresden gründete. Zu ihren Hauptvertretern zählten die vier Dresdener Architekturstudenten Erich Heckel (1883–1970), Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976) und Fritz Bleyl (1880-1966). Im späteren Verlauf stießen noch Max Pechstein (1881–1955) und für kurze Zeit Emil Nolde (1867–1956) dazu.
1911 gründete Wassily Kandinsky (1866- 1944) gemeinsam mit Franz Marc (1880-1916) in München die Künstlergemeinschaft „Der Blaue Reiter“, der unter anderem August Macke (1887-1914), Paul Klee (1879-1940), Alexej von Jawlensky (1864-1941) und Gabriele Münter (1877-1961) angehörten. Ziel beider Künstlervereinigung war es, die bisherigen Grenzen des künstlerischen Ausdrucksvermögens zu erweitern, neue künstlerische Darstellungswege zu finden und damit die traditionellen und alten Kunst-Konventionen zu überwinden. Die Künstlergemeinschaft „Der Blaue Reiter“ schaffte darüber hinaus die Grundlage der abstrakten Malerei.
Merkmale expressionistischer Kunst
Die subjektive und emotionale Ausdrucksfähigkeit des Künstlers steht im Mittelpunkt expressionistischer Kunstwerke. Die jeweiligen Bildmotive wurden auf markante Formelemente reduziert, die Kompositionen flächenhaft gehalten und die traditionelle Perspektive aufgelöst. Aufgrund einer spontanen Pinselführung der Künstler zeichnet sich die expressionistische Malerei durch eine abstrahierende Vereinfachung des Gegenständlichen aus. Neben den somit vorwiegend groben Formen, zählt die von subjektiven Gefühlen dominierte Starkfarbigkeit zu den Merkmalen expressionistischer Kunst. Die oftmals ungemischten vorherrschenden Farben kontrastieren zu den jeweiligen Formen und werden so als unmittelbarer Ausdruck erlebt. Dies wird durch kräftige Konturen und die Ausdruckskraft der einzelnen Linien zusätzlich unterstützt.
Im Expressionismus wird eine eigene abstrakte Interpretation der Wirklichkeit konstruiert und eine subjektive Wahrhaftigkeit geschaffen. Wirklichkeitsnahe Abbildungen lagen den Künstlern des Expressionismus fern, womit sich diese Kunstströmung gleich der des Impressionismus, des Symbolismus und Fauvismus als eine Bewegung, die sich gegen die Tendenzen des Naturalismus stellt, verstehen lässt.
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