Mel Ramos - Das Frühwerk

Mel Ramos - Das Frühwerk

17.10.23
Kunsthaus ARTES
Kunstgeschichte Künstler

Er war einer der ganz großen Vertreter der amerikanischen Pop-Art: Mel Ramos wurde der am 24. Juli 1935 im kalifornischen Sacramento geboren und wuchs als Sohn einer portugiesisch-azoreanischen Einwandererfamilie der ersten Generation auf. 

Mel Ramos erwarb seinen BA- und MA-Abschluss am Sacramento State College, wo er bei dem berühmten Künstler Wayne Thiebaud Malerei studierte. Im Jahr 1955 heiratete er Leta Helmers, die ihm für viele seiner frühen Gemälde als Modell diente. Er unterrichtete an der California State University, East Bay, von 1966 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997. In den 1960er-Jahren wurde er durch Kunstwerke bekannt, die idealisierte weibliche Akte neben Elementen der Popkultur wie Markenlogos und kommerziellen Produkten zeigten. Eine Arbeitsweise, der Ramos sich bis an sein Lebensende im Jahr 2018 treu blieb. "Ich achte darauf, dass meine Bilder nicht allzu erotisch sind, dass sie immer einen Anflug von Humor haben. Entweder versteht man, was gemeint ist, oder eben nicht", beschreibt Ramos die Wahl seiner Sujets.

 

Die Suche nach Ikonen

Mel Ramos' Superhelden und Aktbilder sind eng miteinander verbunden, beide sind Resultate seiner Suche nach ikonischen Motiven. „Comic-Hefte, Girlie-Magazine, Anzeigen und Plakate sind alles Kunst. Der ganze Sinn meiner Kunst ist, dass Kunst aus Kunst entsteht. Das ist zentral, egal ob es sich um hohe Kunst, populäre Kunst oder was auch immer handelt." Aus diesem Grund hat Ramos immer ein Auge auf die ihn umgebende Kultur geworfen, die er mit zeitlosen künstlerischen Mitteln überzeugend interpretiert und etablierte Genres neu belebt hat. Seine Superhelden-Motive scheinen eine zeitgenössische Übersetzung heroischer Porträts zu sein, die die gesamte Kunstgeschichte durchziehen. Für eine Werkserie, die vor allem in den 1970er-Jahren entstand, zitierte Ramos Akte aus Werken von Jean-Auguste-Dominique Ingres, Diego Velázquez und anderen. Obwohl er diese kunsthistorischen Szenen meist in ihrer ursprünglichen Form beibehielt, porträtierte er die Figuren in seinem eigenen Stil, wobei ihre Haut im scharfen Licht glänzend und fast metallisch erscheint.

"Peek-a-boo Mappe zum Achtzigsten" (2015)

 

Die Kunst und Konsumkultur

Ramos' Motive basieren oft auf zeitgenössischen weiblichen Pin-up-Girls von Marilyn Monroe, über Uma Thurman bis Cameron Diaz, wobei er die kommerzielle Nutzung des weiblichen Körpers erforscht und visuell kommentiert.  Der flache, glänzende Stil seiner Gemälde und Editionen verweist auf die Werbe- und Print-Ästhetik, die auch als Botschafter des Konsums fungieren.

Während einige der Ansicht sind, dass Ramos' Arbeiten den Konsum und die sexistische Werbung in kritisieren, gab der Künstler zu, dass dies nicht primär beabsichtigt war. "Ich glaube nicht, dass sich Gemälde dazu eignen Botschaften zu transportieren", sagte er 2010 in einem Interview. "Ich interessiere mich für die weibliche Figur", fuhr er fort. "Warum ist das so? Was soll ich dazu sagen? Ich liebe Frauen. Das ist die Wahrheit."

Ramos' Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt, unter anderem im Museum of Contemporary Art in Chicago, im Guggenheim Museum in New York und im MoMA in New York sowie im Museum Moderner Kunst in Wien, Österreich.

 

ALLE WERKE VON MEL RAMOS BEI ARTES