Otto Dix – die Rückkehr zum Expressionismus

Otto Dix – die Rückkehr zum Expressionismus

11.04.24
Kunsthaus ARTES
Kunstwerke ARTES Weekly Kunstgeschichte Künstler

Hört man den Namen Otto Dix, assoziiert man schnell seine Gemälde mit schonungslosen Kriegsszenen und sozialkritischen Menschenstudien. Doch Dix beherrschte auch die leisen Töne, zum Beispiel in seinen Landschafts- und Architekturbildern.

In seinem Frühwerk verarbeitete Otto Dix in vielen Werken seine Erfahrungen als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg. Aber bereits ab 1933 legte er neue Schwerpunkte bei seinen Motiven und konzentrierte sich verstärkt auf die Landschaftsmalerei.

An seinem Ruf als zeit- und kriegskritischem Künstler änderte dies aber nichts mehr. Die Nationalsozialisten stuften ihn als "entartet" ein und er verlor seine Professur an der Dresdner Akademie der Künste.

 

Rückkehr zum Expressionismus im Spätwerk

Nach 1945 blieb Dix weiterhin den Landschaften treu. Bemerkenswert aber war, dass er in seinem Spätwerk noch einmal einen stilistischen Wandel vollzog: Lange Zeit galt er als Vertreter des Realismus und der Neuen Sachlichkeit, doch nun näherte er sich in seiner Darstellungsweise wieder dem Expressionismus an.

Damit kehrte er zu seinen künstlerischen Wurzeln zurück, denn bereits am Anfang seiner Karriere hatte ihn der Expressionismus inspiriert. Dass Dix in den 1950er- Jahren völlig konträr zum Zeitgeist malte, scherte ihn wenig. Auch nachfolgende Trends in der Kunst wie die Pop Art oder die Abstraktion hatten keinerlei Einfluss auf sein Werk. 

 

 

Otto Dix: "Die Kirche von Arnas II", Öl auf Holz, 1958.

 

Exemplarisch: "Kirche von Arnas II"

Das Gemälde "Kirche von Arnas II" verdeutlich sehr anschaulich seine stilistische Ausrichtung. Es zeigt die Frontansicht der gotischen Kirche des kleinen Ortes Arnas im Département Rhône. Dieses Bild soll Dix im Zuge eines Aufenthalts in Frankreich im Jahr 1957 gemalt haben.

Der Künstler hebt hier besonders das charakteristische Farbenspiel der hellen und dunklen Steine im Mauerwerk hervor. Dafür rückt er von den realen Größenverhältnissen ab und überzeichnet die Steine deutlich. Auch bei der Darstellung von Himmel, Straßen und Bäumen greift er mit kräftigen Farben und stilisierten Formen auf die typischen Stilmittel des Expressionismus zurück.

 

Otto Dix - bedeutender Künstler des 20. Jh.

Die große Ausdruckskraft seiner Werke und sein Individualismus machten Otto Dix zu einem der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts.

Bis heute wird sein Werk regelmäßig in Ausstellungen gewürdigt und seine Arbeiten sind in allen renommierten Kunstsammlungen der Welt vertreten – zum Beispiel im Museum of Modern Art und im Metropolitan Museum of Art in New York, im British Museum in London oder im Frankfurter Städel Museum. 

 

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